Schatten

Warum dein Schatten für dein Denken & Handeln verantwortlich ist.

Mit dem Begriff „Schatten“ meine ich nicht den klassischen Begriff deines Schattens, wenn die Sonne auf dich Strahlt und du deine Silhouette auf dem Asphalt der Straße sehen kannst. Es geht bei diesem Schatten vielmehr um den Schatten deiner Seele. Unsere Seele, unser Schatten und das menschliche Ego sind eng verknüpft. Ich habe über die Jahre zu dem Thema „Ego“ ziemlich viele Bücher gelesen, von verschiedenen Philosophen, Psychologen oder anderen Coaches.

Die Sichtweise auf das menschliche Ego ist sehr unterschiedlich, die einen sagen es sei schlecht und ist zu vernachlässigen. Die Anderen sagen, es ist ein wichtiger Indikator, welcher uns schützt, eine Fehlentscheidung zu treffen. Wo sich allerdings alle einig sind, das Ego ist mit Vorsicht zu genießen und ist ein Bestandteil von unserem innerlichen Schatten. Wenn du mit dem Begriff “Ego“ nichts anfangen kannst, erkläre ich es hier wirklich sehr, sehr, einfach.

Ich breche es runter auf das Minimum, solltest du dich also schon mit dem Thema beschäftigt haben, dann weißt du, dass es mehr ist als diese kurze Beschreibung. Allerdings hat es mir am Anfang auch geholfen mich in das Thema einzufinden.

Was ist denn jetzt das Ego?

Sehr einfach ausgedrückt, das Ego ist die Stimme in deinem Kopf. Wenn du Selbstgespräche führst, redest du mit deinem Ego. Dein Ego hilft dir bei deiner Entscheidungsfindung. Bestes Beispiel für eine Ego-Situation ist immer ein Streit oder die Liebe. Weil wir sie alle kennen. Streiten wir uns, ist das Ego präsent. Es ist der Ritter unserer gemauerten Burg und schützt uns vor jeglichen Angriffen.

Wir “denken“ nicht mehr, sondern wir sind im Fluss von entweder Beschuldigungen oder Schutzbehauptungen. Dabei werden wir immer lauter, so als ob die Lautstärke unsere Logik und unsere Argumente noch richtiger machen.

Ist der Streit vorbei und vergehen ein paar Minuten, ist der Ritter auf dem Pferd erstmal weg. Wir realisieren was da passiert ist, was wir gesagt und gemacht haben und dann kickt das Gefühl rein. Es kommt darauf an, wie weit der Ritter schon weg ist.

Entweder ist das Gefühl von Reue da oder wir fühlen uns einfach nur traurig. Ist der Ritter noch nicht so weit weg, macht er kehrt, sobald ein Gefühl aufkommt von, er/sie könnte recht haben, oder „ich glaube ich war drüber“, dann reitet er im Galopp zurück und gibt dir ein Feeling von „Nein, ich habe recht.“ Er lässt eben keine Schwäche zu. Und dann fängt der Ritter auch noch an unsere innerliche Mauer zu verstärken.

Das andere Thema, ist die Liebe. Bei der Partnerwahl sind, in der heutigen Zeit, viele Menschen, gerade in meinem Alter oder etwas jünger, in einer verzweifelten Situation. Verglichen mit der Zeit, in der meine Mutter aufgewachsen war. Hat man heute eine unendliche Möglichkeit den/die potenziellen Partner/Partnerin zu finden.

Durch verschiedene Dating-Apps hat man die Qual der Wahl und verliert eigentlich die Verknüpfung zu sich selbst. Man ist gefangen in der Welt von, immer weiter swipen, sich alle Möglichkeiten offen zu halten. Denn es könnte ja jemand noch besser aussehen, oder einen noch besseren Job oder was auch immer haben. Wir lernen Menschen kennen und das Ego spielt das Spiel immer weiter.

Die Stimme im Kopf sagt dann zum Beispiel Sachen wie: „Das Lachen ist zu laut“, „Die Nase zu schief“, „Die Haare zu blond“, „Zu klein“, „Zu dick“, „Zu trainiert“. Ihr seht, es wird eine Art Liste zusammengestellt, welche Anforderungen jemand erfüllen muss, damit wir uns darauf einlassen.

Oder wir lernen jemanden kennen und kommt es zu der kleinsten Unstimmigkeit, wird die Person abserviert, denn wir haben ja die Möglichkeit einfach eine App auf das Handy zu laden und wieder in das Spiel einzusteigen. Da sagt das Ego „Wir haben doch diese App, damit finden wir jemanden mit dem es besser läuft.“

Aber das soll erstmal zur Erklärung des Egos genügen. Und jeder sollte sich in einer Situation wiedergefunden haben. Oder sich zumindest einfühlen können.

Kommen wir zum Schatten

Unser seelischer Schatten ist wie ein Richter, der schnelle Urteile trifft. Wir kennen es oft als Neid oder Missgunst. Sehen wir etwas, was jemand anderes hat, müssen wir es für uns begreiflich machen. Warum hat diese Person etwas, was ich nicht habe? Oder warum kann die Person sich sowas leisten und ich nicht. Entweder es sind Statussymbole oder es sind Eigenschaften.

Zum Beispiel kann ein Mensch sehr ordentlich sein und seinen Tag gut strukturieren. Dann gibt es die Menschen, die das nicht so gut können. Anstatt dass sie sagen: „Respekt, Wahnsinn dass du das so kannst. Da kann ich noch etwas lernen.“ Kommt der Richter in uns und die Person wird abgeurteilt „Wie kann man nur so penibel sein“.

Wir suchen nach Gründen um uns besser zu stellen. Obwohl wir wissen, wir könnten vielleicht eine Portion mehr Ordnung vertragen.

Und mit der Abwertung anderer stellen wir uns automatisch über sie, somit haben wir ein besseres Selbstwertgefühl und es macht es für uns einfacher, wenn wir eine positive Eigenschaft bei anderen schlecht machen. Wir sind voll und ganz im innerlichen Schatten.

Aber bringt uns das wirklich weiter im Leben? Macht es Sinn andere direkt abzuwerten als sich mit sich selbst zu beschäftigen und diese sofortige Abwertung zu hinterfragen? Der Ritter (Das Ego) macht es sehr schwer, in einer Reflexion mit sich selbst, diese Frage zu beantworten. Denn er sucht immer die einfachste und schnellste Lösung, die uns schützt. Deshalb nutzt er den Schatten in Form eines Schwertes.

Deshalb ist es alleine manchmal gar nicht so einfach sich tatsächlich damit auseinanderzusetzen, es ist nicht ganz einfach das Wirrwarr in dem Kopf zu ordnen und eine schlüssige Antwort zu bekommen. Oft sehen wir gar nicht ein nachzugeben oder uns selbst zu sagen: „Gut, da bin ich gerade neidisch oder missgünstig.“ Warum auch? Es geht uns auch gut damit.

Aber geht es uns denn schlecht, wenn wir uns damit auseinandersetzen? Die Antwort ist ganz einfach, nein. Wir bekommen ein besseres Gefühl für uns und was wir wollen oder was wir nicht wollen. Wir können in unsere Gedanken mehr Ordnung bringen.

Wir lernen mit dem innerlichen Ritter zu kommunizieren und ihm zu sagen, schön dass du da bist, aber ich möchte selbst entscheiden, ob ich jemanden verurteile oder nicht.

Wir haben doch viel mehr davon, wenn wir einem anderen etwas gönnen, anerkennen oder uns eine Scheibe von einer Eigenschaft abschneiden. Wir können all das auf unser eigenes Leben anwenden. Wir können damit so zu sagen unseren Seelischen-Werkzeugkoffer füllen. Und die verschiedenen Werkzeuge rausholen und benutzen, wenn wir sie brauchen.

Das hat sonst der Ritter gemacht und der hat nur ein Schwert. Das hat alles gerichtet. Aber es gibt so viel mehr. Je mehr wir an uns selbst arbeiten, desto mehr können wir andere und uns selbst besser verstehen.

Zu dem Thema Schatten verlinke ich euch hier einen guten Psychologischen-Beitrag. (Zum hören)

Interesse an dem Thema Mindfulness? Dann schau doch mal hier vorbei.

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